Mittwoch, 17. März 2010
Thermografie
Um die vorerst letzten kälteren Stunden dieses Winters noch zu nutzen haben wir spontan am Montag eine Thermografie beauftragt. Da sich ein Nachbar freundlicherweise angeschlossen hat konnten wir noch die Anfahrtskosten sparen. Am Samstag hatte uns ein FH-Bauherr angerufen, weil er über unseren Blog erfahren hatte, dass wir ein ähnliches Schicksal bezüglich der Lackqualität an der Stahltreppe mit ihm teilen. In einem Nebensatz fiel dann noch der Kommentar, dass bei einer Thermografie von seinem Haus wohl Unregelmäßigkeiten an Wandübergängen festgestellt worden waren. Da ich bei unserer Hausmontage schon irgendwie die Befürchtung hatte, dass im Bereich der Stahlträgerauflager im Wohnzimmer evtl. eine Wärmebrücke sein könnte haben wir den Anruf zum Anlass genommen solche Aufnahmen machen zu lassen. Wir haben schon keinen BlowerDoor Test machen lassen und wollten nun zumindest grobe Konstruktionsfehler ausschließen. Um es vorweg zu nehmen: Es ist alles in Ordnung.
Die Messung fand gegen 21 Uhr bei einer Temperartur von 4°C statt. D.h. die erforderliche Temperaturdifferenz von ca. 15 °C zum Hausinneren wurde erfüllt. Außerdem herrschte kein Wind oder sonstige verfälschende Einflüsse. Die Messung ist qualitativ zu sehen, es sind die Temperaturabweichungen der Bauteile untereinander entscheidend. Die Fensterrahmen und in minimalem Maße auch die Rolladenkästen strahlen etwas ab. Es gibt aber kein Durchscheinen der Unterkonstruktion in der Fassadenflächen und den Geschossübergängen. Der Kellerabgang ist gut gedämmt. Der Sockelbereich zum Keller setzt sich erwartungsgemäß gegenüber der Hauswand ab, ist aber nicht negativ zu beurteilen.
Folgende Zusammenfassung wurde vom Ersteller der Aufnahmen festgehalten:
Innere Strukturen:
Wände +++ nicht erkennbar
Geschossdecken +++ nahezu unsichtbar
Tür- u. Fensterstürze ++ kaum sichtbar
Heizkörper +++ nicht erkennbar (und auch nicht vorhanden ;-))
Leitungen +++ nicht erkennbar
Fensterglas ++ spiegelt sehr gut
Fensterrahmen ++ geringfügig über Lufttemperatur
Keller/Fundament ++ gut erkennbar, aber geometrisch klein
Dach /// wg. Solarbedachung nichts erkennbar
"...Geschossdecken, Fensterstürze und Rolladenkästen trotz hoher Verstärkung fast nicht sichtbar, der warme Kellerbereich ist klein und gibt zumindest an die Luft nicht viel Wärme ab..."
"...Der Kellerabgang ist gut gedämmt. Beim warmen Bereich des Fallrohrs dürfte es sich um eine Reflexion handeln, in der sich die Beobachter selbst spiegeln...."
"...Die Haustür ist ein relativer Schwachpunkt. Allerdings liegt ihre Temperatur noch im Bereich der Umgebungsluft. (Wieso das Gebäude kälter als die Umgebung ist, ist im Anhang zum physikalischen Hintergrund erklärt.)...."
Wir können also erstmal grob mit der Gebäudehülle zufrieden sein. Keine grundlegenden Fehler in der Konstruktion.
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Hallo
AntwortenLöschenIhr habt bei uns im Blog geschrieben, das wir darauf achten sollen, das Traufbleche verbaut wurden! Helft uns mal bitte auf die Sprünge! Wir haben keinen Plan was ihr meint. Die Eindeckung erfolgte mit Trapezblech. Das Trapezblech wird Montag noch mit einem Winkelblech in der gleichen Dachfarbe rund um verkleidet! Hoffe das ist das, was ihr meint?
Gruß die Moenzels
...antwort bei euch im blog...
AntwortenLöschenBesten Dank für die prompte Erklärung. Wir hatten auch schon ein wenig gegoogelt. Auf unserer Südseite haben wir ja nur einen 5 cm Dachüberstand. Und auf der Nordseite ist die Dachrinne befestigt. Auf der Südseite habe ich heute mal geschaut. Dort wird wohl noch ein sog. Traufblech angeschraubt. Diese liegen noch unten im EG. Diese können erst Montag montiert werden, da die passenden Schrauben am Freitag fehlten. Wie es jetzt auf der Dachrinnenseite im Norden aussieht, werde ich morgen mal schauen. Die Traufbleche kommen wohl auch an der West und Ostseite dran. Werde euch auf dem Laufenden halten. Vielen Dank für die vielen Tipps. Spätestens Dienstag kommt unser Bauleiter! :-)
AntwortenLöschenNa das ist doch mal nen Service! BEsten Dank für den Link. Genauso wie auf der Seite 15 wurde es gemacht. Zusätzlich hat man noch eine Tropfkante für das Schwitzwasser(Kondesationswasser) gemacht! Hat mir heute der Bauleiter gezeigt und erklärt! Das ist mal richtig durchdacht!
AntwortenLöschenHallo Bianca und Christoph,
AntwortenLöschenwir haben heute eine Weile euer sehr ausführliches Blog durchstöbert... Danke :-)
Genauso wie ihr planen wir ein Haus mit Finerhaus zu bauen. Momentan haben wir aber noch keinen Vertrag abgeschlossen, kriegen aber nächstes Wochenende schon mal eine genauere Vorabkalkulation von unserem gewünschten Haus. Wir bauen wie ihr auch in Bayern und sind ebenfalls zugezogen ;-).
Würdet ihr heute noch mal mit Fingerhaus bauen? Danke im Voraus für eure Antwort.
vlg
Natalia und Robert
...entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte! Ja, wahrscheinlich würden wir wieder mit Fingerhaus bauen, da unsere Probleme meist ernst genommen und versucht wurde abhilfe zu schaffen. man sollte aber die arbeit möglichst täglich kontrollieren, um keine bleibenden überraschungen zu erleben. außerdem sollte man sich bewußt sein, dass für einen großteil der arbeiten nach dem rohbau subunternehmer beauftragt werden (scheinbar ein weg um risiken zu streuen). unser bauleiter war aber bisher immer ein guter ansprechpartner und sehr bemüht.
AntwortenLöscheninsgesamt können wir bisher ein positives fazit ziehen. hätte ich etwas mehr geld und würde nochmal bauen könnte es auch ein haus von baufritz sein ;-). aber das ist ja kein wunschkonzert mit dem budget.
fragen könnt ihr gerne auch im blog posten, dann aber bitte im aktuellesten thread, damit es nicht übersehen wird.
grüße und gelassenheit für den bau!